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Märkte, Veröffentlichungen und Presse
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Das erste Quartal des Jahres brachte einen politischen und wirtschaftlichen Umbruch, der in seiner Intensität und Geschwindigkeit kaum vorhersehbar war. Noch vor wenigen Monaten herrschte Optimismus: Steuererleichterungen, Bürokratieabbau und Deregulierung sollten der US-Wirtschaft neuen Schwung verleihen. Doch diese Hoffnungen wichen schnell einer ernüchternden Realität. Der neue US-Präsident Donald Trump hat in kürzester Zeit den Rechtsstaat geschwächt und das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Vereinigten Staaten erschüttert – ein besorgniserregender Zustand, der die transatlantische Partnerschaft auf eine harte Probe stellt.
Trumps Politik, geprägt von seinem Motto „America First“, hat sich zunehmend als „America Alone“ entpuppt. Innenpolitisch orientiert er sich an Autokraten wie Putin, Erdogan und Xi Jinping und missachtet demokratische Grundprinzipien mit atemberaubender Geschwindigkeit. Von Angriffen auf die Justiz über die Einschränkung der Pressefreiheit bis hin zu ideologischen „Säuberungen“ in öffentlichen Bibliotheken – die Liste ist lang. Außenpolitisch sorgte er mit provokanten Äußerungen, wie der Drohung einer Annexion Grönlands, für Irritationen. Gleichzeitig stellte er die Unterstützung der Ukraine infrage, was Europa keine andere Wahl lässt, als verstärkt in gemeinsame Verteidigung und Infrastruktur zu investieren.
Die politische Neuausrichtung der USA hatte auch spürbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Die einstige Dominanz der US-Börsen geriet ins Wanken. Besonders betroffen waren die Tech-Giganten der „glorreichen Sieben“, deren Schwäche den S&P 500 um 5,0% nach unten zog. Auch der global ausgerichtete MSCI World Index verlor 6,2%, da viele US-Giganten darin hoch gewichtet sind.
Im Gegensatz dazu zeigten europäische Aktien eine erfreuliche Entwicklung. Der Stoxx Europe 50 legte um 5,5% zu, während der DAX mit einem Plus von beeindruckenden 11,3% sogar die meisten europäischen Indizes übertraf. Diese Dynamik spiegelt die Hoffnung wider, dass geplante Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung – insbesondere in Deutschland – die Konjunktur nachhaltig stärken könnten.
In Asien hielten sich viele Märkte stabil, doch japanische Aktien litten unter den von Trump angekündigten Strafzöllen auf High-Tech-Produkte. Der Nikkei 225 verlor infolgedessen 10,7%.
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den Einlagezins wie erwartet in zwei Schritten von 3,0% auf 2,5%. Diese Maßnahme hatte jedoch kaum Auswirkungen auf den Rentenmarkt. Gleichzeitig führte die notwendige Neuverschuldung für Infrastrukturprojekte in Europa zu einem Anstieg der Renditen: Zehnjährige deutsche Staatsanleihen stiegen im ersten Quartal von 2,4% auf 2,7%. In den USA hingegen belastete Trumps unberechenbare Handelspolitik den Konjunkturausblick. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen sanken von 4,6% auf 4,2%, während Anleger zunehmend mit weiteren Zinssenkungen durch die Federal Reserve rechnen.
Auch am Devisenmarkt hinterließ diese Entwicklung Spuren: Der US-Dollar geriet unter Druck. Im Gegenzug konnte der Euro um 4,5% gegenüber dem Dollar zulegen und gewann auch gegenüber anderen Währungen an Stärke – etwa um 2,1% gegenüber dem Schweizer Franken und um 1,4% gegenüber dem Britischen Pfund. Lediglich gegenüber dem japanischen Yen blieb der Euro mit einem Verlust von 0,4% nahezu unverändert.
Gold bestätigte einmal mehr seine Rolle als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Nach einer starken Performance im Vorjahr stieg der Goldpreis im ersten Quartal um weitere 19,5%. Auch Kupfer überraschte positiv mit einem Anstieg von 9,5%, während sich der Ölpreis nach anfänglichen Verlusten stabilisierte und das Quartal mit einem Plus von 1,1% abschloss.
Eine negative Überraschung lieferte hingegen Bitcoin: Die Kryptowährung verlor entgegen vieler Erwartungen ganze 15,5%. Dies unterstreicht erneut ihre spekulative Natur und Unvorhersehbarkeit.
Die weltpolitische Lage bleibt angespannt. Europa steht vor der Herausforderung, nationale Partikularinteressen zugunsten gemeinsamer Lösungen aufzugeben. Erste Ansätze für neue Wirtschaftsblöcke zeichnen sich ab – etwa mit Kanada, Indien oder Australien als potenziellen Partnern. Auch asiatische Staaten könnten sich diesen Bündnissen anschließen, um Trumps protektionistischer Handelspolitik entgegenzutreten.
Kurzfristig dürften die Märkte volatil bleiben: Eine abkühlende Konjunktur oder steigende Zinsen könnten weitere Kursrückgänge auslösen. Dennoch bieten solche Rücksetzer auch Chancen – insbesondere für den gezielten Ausbau von Positionen in qualitativ hochwertigen Unternehmen.
Langfristig bleibt unser Vertrauen in solide Unternehmensgewinne ungebrochen. Erfolgreiche Unternehmen werden Wege finden, sich an globale Handelshemmnisse anzupassen. In stürmischen Zeiten wie diesen ist ein klarer Kopf gefragt – nur wer den Blick über den Horizont hinaus bewahrt, wird erfolgreich durch die Wellen navigieren können.
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